Das Schweizer Gesundheitswesen digitalisiert sich rasant, und Cloud-Kollaborationstools spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie fördern die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsdienstleistern, sparen Kosten und verbessern die Effizienz. Doch der Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten bringt erhebliche Datenschutz- und Sicherheitsrisiken mit sich. Das neue Datenschutzgesetz (nDSG) und die EU-DSGVO setzen dabei strenge Standards, die Gesundheitsorganisationen einhalten müssen.
Wichtige Punkte auf einen Blick:
- Vorteile der Cloud-Kollaboration: Effizienzsteigerung, Kosteneinsparung (bis zu CHF 8,2 Mrd. jährlich), optimierte Telemedizin und bessere Patientenversorgung.
- Herausforderungen: Strenge Datenschutzanforderungen, Meldepflicht bei Sicherheitsvorfällen, sichere Datenübertragung und -speicherung.
- Rechtliche Grundlagen: Das nDSG (seit 1. September 2023) fordert „Privacy by Design“, „Privacy by Default“, Dokumentation und schnelle Meldung bei Datenverletzungen.
- Technische Massnahmen: Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung, rollenbasierte Zugriffsrechte und Datenlebenszyklus-Management.
- IT-Partner: Spezialisierte Anbieter wie Datacom AG helfen bei der Einhaltung von Standards und bieten Lösungen für sichere Cloud-Nutzung.
Fazit
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens bringt Chancen und Risiken. Datenschutz und Sicherheit müssen bei der Cloud-Nutzung oberste Priorität haben. Mit den richtigen Technologien, Schulungen und Partnern können Gesundheitsorganisationen ihre Daten schützen und gleichzeitig von den Vorteilen der Cloud profitieren.
Rechtliche Anforderungen: Datenschutzgesetze im Gesundheitswesen
Wichtige Vorschriften und ihre Auswirkungen
Das neue Bundesgesetz über den Datenschutz (nDSG), das seit dem 1. September 2023 gilt, bildet die Grundlage für den Schutz personenbezogener Daten im Schweizer Gesundheitswesen.
Mit dem nDSG kommen einige Änderungen, die vor allem für Gesundheitsdienstleister relevant sind. Es betrifft ausschliesslich Daten natürlicher Personen und erweitert die Kategorie sensibler Daten um genetische und biometrische Informationen. Zudem fordert das Gesetz "Privacy by Design" und "Privacy by Default", um Datenschutz bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen.
Neu ist auch die Pflicht, Bearbeitungstätigkeiten zu registrieren, sowie die unverzügliche Meldung von Datensicherheitsverletzungen an den Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB). Bei einem hohen Risiko für die Grundrechte der Betroffenen sind Datenschutz-Folgenabschätzungen (DSFA) verpflichtend.
Schweizer Unternehmen, die mit EU-Daten arbeiten, müssen zusätzlich die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhalten. Das gilt, wenn sie Daten von Personen in der EU verarbeiten, Waren oder Dienstleistungen in die EU anbieten oder das Verhalten von Personen in der EU überwachen.
Verstösse gegen das nDSG können Privatpersonen mit bis zu CHF 250’000 und Unternehmen mit bis zu CHF 50’000 geahndet werden, wenn die Identifikation der verantwortlichen Person unverhältnismässig aufwendig wäre.
Diese Neuerungen bringen praktische Herausforderungen mit sich, die Gesundheitsdienstleister aktiv angehen müssen.
Häufige Compliance-Herausforderungen für Gesundheitsdienstleister
Die gesetzlichen Anforderungen stellen Gesundheitsdienstleister vor komplexe Aufgaben. Besonders anspruchsvoll ist die Umsetzung der Datenschutzvorgaben in Cloud-Kollaborationsumgebungen. Dabei stehen Themen wie Datensicherheit, Verfügbarkeit, Integrität, sowie Vertraulichkeit und Netzwerksicherheit im Fokus.
Internationale Datentransfers sind streng geregelt. Bereits der Remote-Zugriff auf Schweizer Daten aus dem Ausland wird als Transfer gewertet. Der Bundesrat führt eine Liste von Ländern mit gleichwertigen Datenschutzstandards. Für andere Länder sind zusätzliche Schutzmassnahmen wie Standardvertragsklauseln (SCCs) oder Binding Corporate Rules (BCRs) erforderlich.
Die Einholung von „Opt-in"-Einverständnissen der Patienten stellt eine weitere Hürde dar. Organisationen müssen sicherstellen, dass Personen aktiv der Datenverarbeitung zustimmen. Gleichzeitig müssen leicht verständliche Informationen über die Datenerhebung, deren Zweck und Aufbewahrungsdauer bereitgestellt werden.
Ein weiterer kritischer Punkt ist die Prüfbereitschaft. Alle Datenverarbeitungsaktivitäten müssen in einem umfassenden Register dokumentiert werden. KMU können von dieser Pflicht ausgenommen sein, wenn ihre Datenverarbeitung nur ein begrenztes Risiko darstellt.
Die Meldepflicht bei Datenschutzverletzungen verlangt, dass Organisationen Protokolle zur schnellen Erkennung und Meldung von Sicherheitsvorfällen entwickeln. Cyberangriffe oder andere Verstösse müssen umgehend sowohl den betroffenen Personen als auch dem EDÖB gemeldet werden.
Vendor Management ist ebenfalls entscheidend. Gesundheitsdienstleister müssen sicherstellen, dass ihre Cloud-Anbieter den Anforderungen des nDSG, der DSGVO und anderen relevanten Vorschriften entsprechen. Dazu gehören Due-Diligence-Prüfungen, Datenverarbeitungsvereinbarungen und regelmässige Compliance-Audits.
"Datenschutz sollte nicht als Hindernis gesehen werden, das das Wachstum des Unternehmens verlangsamt. Das Gegenteil ist der Fall: Datenschutz schafft Vertrauen und Sicherheit auf dem Weg der digitalen Transformation des Unternehmens."
– Yasin Kücükkaya, Datenschutzbeauftragter
Auch die Schulung der Mitarbeitenden bleibt ein wesentlicher Aspekt. Alle Angestellten müssen über das neue nDSG und datenschutzrelevante Themen informiert werden. Nur durch umfassende Schulungsprogramme kann eine starke Compliance-Kultur entstehen.
Sicherheitsgrundlagen: Datenschutz in der Cloud-Kollaboration
Dieser Abschnitt beleuchtet technische Massnahmen, die den Datenschutz in der Cloud-Kollaboration gewährleisten. Angesichts der Tatsache, dass 82 % der Datenschutzverletzungen im Jahr 2023 Cloud-Daten betrafen, ist klar, wie wichtig es ist, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Besonders im Gesundheitswesen sind die Risiken enorm: Die durchschnittlichen Kosten einer Datenschutzverletzung erreichten 2024 CHF 9,77 Millionen – ein Rekordwert.
Sicherheitsmassnahmen für Cloud-Tools
Eine zentrale Rolle spielt die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Gesundheitsdaten müssen sowohl bei der Übertragung als auch im Ruhezustand geschützt sein. Das bedeutet, dass Patientendaten von der Erfassung bis zur Löschung sicher bleiben.
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ist heute unverzichtbar. Da 73 % der Cyberangriffe nachts stattfinden, wenn Sicherheitsteams oft unterbesetzt sind, bietet MFA eine zusätzliche Schutzschicht gegen unbefugten Zugriff.
Rollenbasierte Zugangskontrollen (RBAC) sorgen dafür, dass Mitarbeitende nur auf die Daten zugreifen können, die sie tatsächlich benötigen. Dies ist besonders wichtig, da 59 % der Cybersicherheitsexperten Cloud-Fehlkonfigurationen als grösste Bedrohung einstufen.
Echtzeit-Überwachung und Bedrohungserkennung ermöglichen es, verdächtige Aktivitäten sofort zu identifizieren. Angesichts der Tatsache, dass 31 % der Unternehmen bereits Sicherheitsvorfälle in der Cloud erlebt haben – oft durch Fehlkonfigurationen verursacht – ist eine kontinuierliche Überwachung essenziell.
Regelmässige Sicherheitsrisikobewertungen sind ebenfalls entscheidend, um Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Diese Prüfungen sollten alle Ebenen der Cloud-Infrastruktur abdecken, von Netzwerken bis hin zu Anwendungen.
Nicht zu vergessen ist die Sicherheitsschulung der Mitarbeitenden. Sie sollten für Themen wie Phishing-Angriffe sensibilisiert und im Umgang mit sensiblen Daten geschult werden.
Diese Massnahmen bilden die Grundlage für einen sicheren Umgang mit Daten. Der nächste Abschnitt beleuchtet, wie Daten systematisch über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg verwaltet werden können.
Datenlebenszyklus-Management
Das Data Lifecycle Management (DLM) regelt den Umgang mit Daten von der Erstellung bis zur sicheren Löschung. Neben der Optimierung der Speicherkapazitäten und der Senkung von Kosten hilft dieser Ansatz auch bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
Der erste Schritt ist die Datenklassifizierung. Gesundheitsdaten sollten nach ihrem Wert und ihrer Sensibilität kategorisiert werden. Besonders schützenswert sind Patientendaten, Diagnosen und Behandlungspläne, während administrative Daten geringere Sicherheitsanforderungen haben.
Eine sichere Datenübertragung zwischen Systemen und Standorten erfordert verschlüsselte Verbindungen und geprüfte Übertragungsprotokolle. Jede Übertragung sollte protokolliert und überwacht werden, um die Nachvollziehbarkeit sicherzustellen.
Die Datenspeicherung muss den Schweizer Datenschutzvorgaben entsprechen. Oft bedeutet dies, dass Daten in der Schweiz oder in Ländern mit vergleichbarem Datenschutzstandard gespeichert werden. 94 % der Organisationen berichten, dass Kunden ihnen den Rücken kehren würden, wenn sie Daten nicht ordnungsgemäss schützen.
Regelmässige verschlüsselte Backups und klar definierte Wiederherstellungszeiten sind essenziell, um den Betrieb im Notfall aufrechtzuerhalten. Diese Zeiten sollten individuell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gesundheitseinrichtung abgestimmt sein.
Am Ende des Lebenszyklus ist die sichere Datenlöschung genauso wichtig wie der Schutz aktiver Daten. Daten müssen gemäss den gesetzlichen Vorgaben gelöscht werden, wobei sichergestellt wird, dass sie nicht wiederhergestellt werden können.
Compliance-Monitoring über den gesamten Lebenszyklus hinweg stellt sicher, dass alle Verarbeitungsschritte den Vorschriften entsprechen. Dazu gehören regelmässige Audits, die Dokumentation aller Datenverarbeitungsaktivitäten und die Überwachung der Einhaltung von Aufbewahrungsfristen.
Die Umsetzung dieser Massnahmen erfordert oft spezialisierte Fachkenntnisse. 37 % der Unternehmen nennen den Mangel an qualifiziertem Personal als grösste Herausforderung bei der Nutzung von Cloud-Diensten.
Umsetzung: Best Practices für sichere Cloud-Kollaboration
Die Cloud-Nutzung hat weltweit ein beeindruckendes Niveau von 94 % erreicht. Daher ist es entscheidend, von Anfang an die richtigen Schritte zu unternehmen, um sowohl operative Anforderungen als auch Datenschutzrichtlinien zu erfüllen. Hier sind die wichtigsten Massnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung.
Die Wahl des richtigen Cloud-Anbieters
Die Grundlage jeder sicheren Cloud-Lösung ist die Auswahl eines zertifizierten Cloud-Anbieters. Besonders im Gesundheitswesen, wo Daten unter die DSGVO fallen, sind strenge Vorgaben zu erfüllen, da Gesundheitsdaten als besonders schützenswert gelten.
Zertifizierungen wie ISO 27001 sowie die spezifischen Standards ISO 27017 und ISO 27018 sind unverzichtbar. Ebenso wichtig ist die Einhaltung internationaler Compliance-Standards .
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Datenverschlüsselung. Diese sollte auf verschiedenen Ebenen erfolgen – sowohl bei der Übertragung als auch im Ruhezustand . Besonders relevant ist die Verschlüsselung auf Spaltenebene, um personenbezogene Daten optimal zu schützen.
Sicherheitsmassnahmen wie rollenbasierte Zugangskontrollen und regelmässige Überprüfungen der Zugriffsrechte sind essenziell. Auch private Netzwerke und strikte Zugangsbeschränkungen erhöhen die Datensicherheit erheblich.
Die Datenhoheit ist ein weiterer entscheidender Faktor. Schweizer Gesundheitseinrichtungen müssen sicherstellen, dass ihre Daten entweder in der Schweiz oder in Ländern mit gleichwertigem Datenschutzstandard gespeichert werden.
Grosse Anbieter wie AWS, Azure und Google Cloud investieren massiv in Sicherheits- und Compliance-Massnahmen und bieten dadurch solide Grundlagen für Cloud-Lösungen.
"With Certifaction and Swisscom Trust Services, we have found ideal partners with the highest security requirements. Swisscom is a strong Swiss brand that instills additional trust in the sensitive healthcare sector."
– Peer Hostettler, Mitglied der Geschäftsleitung, HIN
Das sogenannte Shared Responsibility Model ist ebenfalls wichtig: Während der Cloud-Anbieter die Infrastruktur absichert, liegt die Verantwortung für den Schutz der Daten und Anwendungen in der Cloud bei der Gesundheitseinrichtung selbst .
Mitarbeiterschulung und Überwachung
Selbst die beste Technologie ist nutzlos, wenn die Mitarbeitenden nicht entsprechend geschult sind. Studien zeigen, dass menschliche Fehler für 90 % der Sicherheitsverstösse verantwortlich sind. Deshalb sind umfassende Schulungsprogramme ein Muss.
Interaktive Workshops zu Cyberbedrohungen und bewährten Sicherheitspraktiken sind deutlich effektiver als reine Theorie. Besonders hilfreich sind Phishing-Simulationen, die Mitarbeitende darin schulen, verdächtige E-Mails zu erkennen und zu vermeiden.
Die Schulungen sollten auf die jeweiligen Rollen zugeschnitten sein. IT-Teams benötigen anderes Wissen als Pflegekräfte oder Verwaltungsangestellte. Doch nur 54 % der Beschäftigten im Gesundheitswesen empfinden Sicherheitsschulungen als effizient, und fast 19 % halten sie für wenig relevant.
Regelmässige Updates zu aktuellen Bedrohungen und praxisnahe Beispiele aus dem Gesundheitssektor können die Wirksamkeit solcher Schulungen erhöhen. Dennoch erhalten nur 59 % der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen kontinuierliche Sicherheitsschulungen.
Ein gutes Beispiel für strukturierte Schulungen bietet KMS Healthcare. Dort sind Schulungen zu US-amerikanischen Gesundheits-IT-Vorschriften für alle Teams obligatorisch. Bereits beim Onboarding absolvieren Mitarbeitende Kurse wie "Security Awareness" und weitere Module, um sicherzustellen, dass alle Sicherheitsprotokolle eingehalten werden.
Neben der Schulung ist die kontinuierliche Überwachung ein wichtiger Pfeiler der Sicherheit. Regelmässige Audits und Bewertungen helfen, Schwachstellen zu identifizieren. Auch die Überwachung von Mitarbeiteraktivitäten und Zugriffsrechten auf sensible Daten ermöglicht es, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen.
"Healthcare workers play a critical part in keeping patient data safe. Organizations can empower their workforce by fostering a strong security-first culture that emphasizes the importance of security at all levels and enables them with secure digital tools."
– Sean Kennedy, VP & GM, Global Health Strategy & Solutions, Salesforce
Trotzdem berichten 22 % der Befragten, dass Sicherheitsprotokolle in ihrer Organisation nicht konsequent durchgesetzt werden. Und fast ein Drittel (31 %) weiss nicht, wie bei einer Datenschutzverletzung zu reagieren ist.
Erstellung eines Incident-Response-Plans
Neben Schulungen ist ein klar definierter Incident-Response-Plan unverzichtbar. Angesichts der Tatsache, dass 61 % der Gesundheitsunternehmen in den letzten 12 Monaten einen Cloud-Cyberangriff erlebt haben und 86 % dieser Vorfälle finanzielle Schäden oder andere erhebliche Folgen hatten, ist eine strukturierte Reaktionsstrategie entscheidend.
Ein Incident-Response-Plan sollte speziell auf die Anforderungen der Gesundheitsbranche zugeschnitten sein. Er muss sicherstellen, dass im Ernstfall klare Massnahmen zur Eindämmung des Angriffs und zur Wiederherstellung der Systeme vorhanden sind.
Zusammenarbeit mit IT-Partnern: Compliance und Sicherheit gewährleisten
Die steigende Komplexität der Cloud-Kollaboration im Gesundheitswesen macht die Zusammenarbeit mit spezialisierten IT-Partnern nahezu unumgänglich. Prognosen zufolge wird der globale Markt für Cloud-Computing im Gesundheitswesen bis 2033 von rund 70 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf über 210 Milliarden US-Dollar anwachsen. Durch die Einhaltung bewährter Verfahren und die Unterstützung durch IT-Experten können Gesundheitsorganisationen ihre Sicherheitsmassnahmen weiter ausbauen.
Spezialisierte IT-Unterstützung im Gesundheitswesen
Gesundheitsorganisationen sind aufgrund der sensiblen Patientendaten ein beliebtes Ziel für Cyberangriffe. Die Datacom AG bietet speziell auf die Bedürfnisse von Arztpraxen abgestimmte IT-Dienstleistungen an, die weit über den üblichen IT-Support hinausgehen. Zu den Angeboten gehören Cyber Security, Cloud-Lösungen, Systemstabilität und Backup-Lösungen – alles zentrale Elemente für eine sichere Cloud-Kollaboration.
Ein entscheidender Faktor bei der Wahl eines IT-Partners ist die Expertise in Standards wie FHIR und HL7-Interoperabilität. Diese ermöglichen den sicheren und effizienten Austausch von Gesundheitsdaten in Echtzeit, ohne die Compliance zu gefährden. IT-Partner mit Erfahrung im Gesundheitswesen bieten oft spezialisierte Dienstleistungen wie Penetrationstests, DSGVO-Compliance-Bewertungen und ISO 27001-Zertifizierungen an.
Ein anschauliches Beispiel für den Nutzen solcher Partnerschaften liefert David Levinger, CIO von Machinify, der seine Erfahrungen mit einem spezialisierten Cloud-Partner beschreibt:
"Even if you are an experienced shop, but you’re not experienced in healthcare, there’s a huge value in working with ClearDATA. We were able to drop our costs significantly – not quite by 50%, but close."
Vorteile der Zusammenarbeit mit IT-Experten
Die Zusammenarbeit mit IT-Experten bietet nicht nur erhöhte Sicherheitsstandards, sondern auch Kosteneffizienz. Gesundheitsorganisationen können sich stärker auf die Patientenversorgung konzentrieren, während IT-Partner für die Einhaltung hoher Datenschutzstandards sorgen. Studien zeigen, dass Organisationen durch die Migration in die Cloud durchschnittlich 15 % ihrer IT-Kosten einsparen können.
Cloud-Service-Provider bringen oft fortschrittliche Sicherheits- und Compliance-Lösungen mit, die die Kapazitäten einzelner Gesundheitsorganisationen übersteigen. Gerade angesichts komplexer Datenschutzvorschriften wie der DSGVO kann ein spezialisierter Partner entscheidend sein.
Ein konkretes Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Partnerschaft zwischen ELCA und Tigen Pharma. Gemeinsam entwickeln sie eine datengetriebene Plattform, die die Skalierung von Zell- und Gentherapien unterstützt und dabei sowohl Kollaboration als auch Compliance verbessert.
Spezialisierte IT-Partner helfen Gesundheitsorganisationen, die Herausforderungen von Cloud-Deployments, Datenmigration und Standardisierung zu meistern. Dazu gehören regelmässige Sicherheitsüberprüfungen, die Einführung umfassender Schutzmassnahmen wie Verschlüsselung und Zugangskontrollen sowie die Entwicklung von Incident-Response-Plänen.
Die Datacom AG bietet nicht nur technische Lösungen wie Firewall- und Datensicherheitsdienste, sondern auch umfassende IT-Beratung. Dies ermöglicht es Gesundheitsdienstleistern, die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, ohne Kompromisse bei der Datensicherheit einzugehen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die kontinuierliche Überwachung. IT-Partner, die 24/7-Sicherheitsdienste anbieten, können Bedrohungen frühzeitig erkennen und das Risiko von Datenschutzverletzungen minimieren. Angesichts der verstärkten Bemühungen des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) zur Bekämpfung von Datenschutzverletzungen, ist die professionelle Unterstützung bei der Compliance wichtiger denn je. Die Datacom AG liefert massgeschneiderte Lösungen, die den hohen Sicherheits- und Compliance-Anforderungen des Gesundheitswesens gerecht werden.
Vor- und Nachteile der Cloud-Kollaboration im Gesundheitswesen
Die digitale Transformation im Gesundheitswesen bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Besonders die Cloud-Kollaboration steht im Fokus, da sie erhebliche Effizienzgewinne ermöglicht, aber auch Sicherheitsbedenken aufwirft. Interessant ist, dass rund 30 % der IT-Budgets von Organisationen in Cloud-Computing fliessen, während 12,3 % des Schweizer BIP für das Gesundheitswesen aufgewendet werden . Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Vorteile und Risiken der Cloud-Kollaboration sorgfältig abzuwägen.
"For me, the cloud is a cornerstone of digital transformation." – Martin Pfund, CIO des Kantonsspitals Graubünden
Doch die Risiken sind real: Im letzten Jahr waren die persönlichen Gesundheitsdaten eines von 13 Patienten weltweit durch Datenpannen gefährdet.
Vorteile und Herausforderungen im Vergleich
Vorteile | Herausforderungen |
---|---|
Echtzeitkooperation: Sofortiger Zugriff auf Patientenakten, Diagnosen und Behandlungspläne | Datenschutzverletzungen: Über 35 % der Datenpannen entstehen durch ungesicherte Übertragungen |
Kosteneinsparungen: Reduzierte IT-Kosten durch den Wegfall lokaler Rechenzentren | Komplexe Compliance: HIPAA-Strafen stiegen 2024 um 15 % auf 90 Mio. US-Dollar |
Skalierbarkeit: Flexible Anpassung von Speicher- und Rechenkapazitäten | Datenhoheit: 68 % der Schweizer möchten Eigentümer ihrer Gesundheitsdaten bleiben |
Workflow-Automatisierung: Integration mit EHR-Systemen und medizinischen Geräten verbessert Effizienz | Sicherheitslücken: Über 9’500 ungesicherte Datenbanken mit mehr als 10 Mrd. Einträgen |
Business Continuity: Sicherung von Daten in geografisch verteilten Rechenzentren | Ransomware-Bedrohungen: 39 % aller Datenbanken wurden bereits angegriffen |
BYOD-Unterstützung: Mitarbeitende können von persönlichen Geräten aus arbeiten | Geteilte Infrastruktur: Risiken durch gemeinsam genutzte Cloud-Ressourcen |
Zugang zu neuen Technologien: Ressourcen für Big Data, KI und maschinelles Lernen | Vendor Lock-in: Abhängigkeit von bestimmten Cloud-Anbietern kann problematisch sein |
Diese Punkte werden durch konkrete Vorfälle untermauert. Zum Beispiel nutzte die BlackCat-Ransomware-Gruppe im Februar 2024 ein Citrix-Portal ohne Multifaktor-Authentifizierung aus, was beim Change Healthcare-Angriff die Daten von 100 Millionen Menschen gefährdete. Ein weiterer Vorfall ereignete sich im Mai 2024 bei Ascension Health, wo ein Ransomware-Angriff zu einem vierwöchigen Ausfall der elektronischen Patientenakten führte und Daten von 5,5 Millionen Patienten kompromittierte.
"With the cloud, we have found an approach that ensures that all hospitals work on the same platform, while enabling the regional hospitals to retain their independence and use the functions of the CIS that are important to them." – Denise Richard von Microsoft Switzerland
"Protecting SaaS cloud solutions with a ‚bring your own encryption‘ service such as e3’s Centraya CASB requires a balance between protection and functionality. There’s also always a bit of scepticism that needs to be addressed when it comes to encryption. We were able to accomplish all of this within the PoC." – Thomas Fürling, CEO von e3
Der Markt für Healthcare Cloud Computing wächst rasant: Von 39,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 soll er bis 2027 auf 89,4 Milliarden US-Dollar ansteigen. In der Schweiz unterstützt die Datacom AG Arztpraxen mit individuell zugeschnittenen Cloud-Lösungen und umfassender Cyber Security, um diese Herausforderungen zu meistern.
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Fazit: Zentrale Punkte für sichere Cloud-Kollaboration
Eine sichere Cloud-Kollaboration erfordert eine durchdachte und umfassende Strategie, die technische Sicherheitsmassnahmen, rechtliche Anforderungen und praktische Umsetzung miteinander verbindet. Angesichts der strenger werdenden gesetzlichen Vorgaben ist eine solche Herangehensweise für Unternehmen in der Schweiz unverzichtbar.
Das neue Datenschutzgesetz (nDSG) schreibt vor, dass Datenschutz von Anfang an in Systeme integriert werden muss – bekannt als Privacy by Design und Privacy by Default. Prognosen zufolge wird der Schweizer Gesundheitssektor bis 2027 rund 1,3 Milliarden Schweizer Franken in Cybersicherheit und IT investieren. Diese Investitionen sind notwendig, da gerade Gesundheitsorganisationen mit durchschnittlichen Kosten von 9,77 Millionen US-Dollar pro Datenschutzverletzung die höchsten Verluste verzeichnen.
"By keeping control of the keys in the hands of Swiss healthcare institutions, we ensure the integrity and confidentiality of this sensitive data in the cloud." – Markus Goldschmid, CEO von Hint AG
Diese Aussage verdeutlicht, wie wichtig ein strukturierter Ansatz zur Cloud-Kollaboration ist. Ein effektives Drei-Ebenen-Modell umfasst dabei:
- Rechtliche Aspekte: Dazu gehören Themen wie Datenhoheit und die Einhaltung von Compliance-Vorgaben.
- Governance: Regelmässige Audits und Überprüfungen sind unerlässlich, um Sicherheitsstandards aufrechtzuerhalten.
- Technische Massnahmen: Verschlüsselung und klare Zugangskontrollen spielen eine zentrale Rolle.
Spezialisierte IT-Partner wie die Datacom AG sind hier von grossem Wert. Sie bieten nicht nur technisches Fachwissen und rund um die Uhr Support, sondern unterstützen auch bei der Entwicklung von Plänen für den Umgang mit Sicherheitsvorfällen.
Die Wahl des passenden Cloud-Anbieters ist ebenfalls entscheidend. Anbieter, die verschlüsselte Lösungen in physisch getrennten Schweizer Rechenzentren bereitstellen und gleichzeitig Anforderungen wie HIPAA, FMH, DSGVO und nDSG erfüllen, bieten den notwendigen Rahmen. Eine gezielte Datenklassifizierung nach Sensibilität ermöglicht zudem eine selektive Verschlüsselung und einen kontrollierten Zugang zu besonders sensiblen Informationen.
Um die Vorteile der Cloud-Technologie im Gesundheitswesen sicher und effizient zu nutzen, sind erfahrene IT-Partner, starke Sicherheitsvorkehrungen und kontinuierliche Schulungen unerlässlich. Nur mit einer solch umfassenden Strategie können Schweizer Gesundheitsdienstleister die Effizienzpotenziale der Cloud ausschöpfen, ohne dabei die Sicherheit und den Schutz der Patientendaten zu gefährden.
FAQs
Welche technischen Massnahmen sind erforderlich, um den Datenschutz bei cloudbasierter Zusammenarbeit im Gesundheitswesen sicherzustellen?
Datenschutz bei cloudbasierter Zusammenarbeit im Gesundheitswesen
Der Schutz sensibler Patientendaten ist im Gesundheitswesen von höchster Bedeutung, besonders wenn es um cloudbasierte Zusammenarbeit geht. Hier spielen verschiedene technische Massnahmen eine zentrale Rolle. Dazu zählen:
- Datenverschlüsselung: Sowohl bei der Speicherung als auch bei der Übertragung müssen Daten verschlüsselt werden, um sie vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
- Zugriffskontrollen: Klare Berechtigungsrichtlinien sorgen dafür, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf bestimmte Informationen erhalten.
- Intrusion-Detection-Systeme: Diese Systeme erkennen und verhindern unbefugte Zugriffsversuche, bevor sie Schaden anrichten können.
Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Einhaltung branchenspezifischer Standards wie der DSGVO oder HIPAA. Diese Vorschriften verlangen, dass die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Patientendaten gewährleistet wird.
Regelmässige Sicherheitsüberprüfungen und der Einsatz moderner Cloud-Lösungen tragen dazu bei, die Datensicherheit kontinuierlich zu stärken und gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. So können Gesundheitsdienstleister nicht nur ihre Compliance sicherstellen, sondern auch das Vertrauen ihrer Patienten bewahren.
Wie können Gesundheitsdienstleister sicherstellen, dass ihre Cloud-Anbieter die Datenschutzvorgaben wie das nDSG und die DSGVO vollständig einhalten?
Wie Gesundheitsdienstleister Datenschutzvorgaben einhalten können
Für Gesundheitsdienstleister ist es entscheidend, die Anforderungen des nDSG und der DSGVO zu erfüllen. Eine Möglichkeit, dies sicherzustellen, besteht darin, von ihren Cloud-Anbietern bestimmte Nachweise einzufordern, darunter:
- Zertifikate wie ISO 27001, die internationale Standards für Informationssicherheit bestätigen.
- Auditberichte und Sicherheitsprotokolle, die dokumentieren, dass die Vorschriften eingehalten werden.
- Eine Bestätigung, dass Rechenzentren in der Schweiz genutzt werden, da diese strengeren Datenschutzrichtlinien unterliegen.
Darüber hinaus ist es unerlässlich, eine klare Datenschutzvereinbarung abzuschliessen. Diese sollte festlegen, wie Daten verarbeitet werden, welche Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden und wer Zugriff auf die Informationen hat. Solche Vereinbarungen schaffen Transparenz und helfen dabei, sowohl die schweizerischen als auch die europäischen Datenschutzanforderungen zu erfüllen.
Wie sollte bei einer Datenschutzverletzung im Gesundheitswesen vorgegangen werden?
Datenschutzverletzungen im Gesundheitswesen: Was tun?
Wenn es zu einer Datenschutzverletzung im Gesundheitswesen kommt, ist schnelles und gut durchdachtes Handeln entscheidend. Der erste Schritt ist, den Vorfall zu erkennen und genau zu dokumentieren. Danach sollten die betroffenen Systeme sofort isoliert werden, um weiteren Schaden zu verhindern.
Im nächsten Schritt gilt es, den Vorfall gründlich zu analysieren. Dabei wird bewertet, welches Risiko für die Betroffenen besteht. Sollte ein hohes Risiko vorliegen, ist es wichtig, die zuständigen Behörden wie den Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) unverzüglich zu informieren. Ebenso sollten die Betroffenen selbst so früh wie möglich in Kenntnis gesetzt werden.
Gleichzeitig müssen Massnahmen zur Begrenzung des Schadens umgesetzt werden. Dazu gehört auch, die Ursache der Sicherheitslücke zu identifizieren und entsprechende Schritte einzuleiten, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern. Eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsvorkehrungen hilft dabei, den Schutz der Patientendaten langfristig zu gewährleisten.